
Brain Fog: Wie mein Frühstück mein Gehirn heimlich sabotierte. Ein Selbstexperiment
Ich habe mich mal wieder selbst zum Versuchskaninchen gemacht. Normalerweise ernähre ich mich pflanzenbasiert und supplementiere regelmäßig. Aber nachdem ich einige Studien über die Auswirkungen von Weizen auf Körper und Gehirn gelesen hatte, wollte ich es genau wissen.
Also habe ich gedacht: Warum nicht selbst ausprobieren? Vier Wochen Standardkost. Vier Wochen Brötchen, Toast, Pasta, Marmelade, vegane Mayo.
Ich habe zwar weiterhin selbst gekocht, aber nicht mehr mit meinen üblichen Zutaten. Statt Hülsenfrüchten gab’s normale Nudeln. Statt Linsenpasta klassische Weizenpasta. Statt meinem cleanen Frühstück plötzlich Toast mit Marmelade. Dinge, die sonst bei mir gar nicht im Haus sind.
Die erste Woche war noch ganz okay. Süßer als gewohnt, aber irgendwie auch gemütlich. Doch ab Woche zwei merkte ich: Da tut sich was im Körper und es war kein Fortschritt.
Meine Beobachtungen: Klartext aus dem Selbstversuch
- Neurodermitis am Ellbogen: Normalerweise benimmt sie sich gut und ist meistens still. Nach der zweiten Wochen breitet sie sich wieder aus und ist dazu noch entzündet. Diese offene Haut ist schmerzhaft und sieht auch nicht appetitlich aus .
- Eingerissener Nagelfalz am Daumen:Also genau dort, wo ich ständig greife. Extrem unangenehm mit Tendenz zur Infektion
- Mein Sehvermögen hat sich verschlechtert: Ich musste eine Dioptrie mehr auf meine Lesebrille legen und bei der Gassirunde mit meiner Cookie sah ich verschwommen.
- Meine Sprache hat sich verlangsamt: Ich, die Worte liebt und mit Sprache spielt, habe gestottert und Mist geredet, als könnte ich nicht mehr bis drei zählen. "Ich habe eine Wassermelone getragen" ;-)
- Kreativität? Vergiss es, die hat sich ein One-Way Ticket in´s Nirvana gebucht: Ohne KI hätte ich nichts zustande gebracht. Mein Kopf war wie leergefegt und ich musste Absätze mehrfach lesen und hab den Inhalt trotzdem nicht behalten
Das alles war kein Zufall. Das war die Quittung meines Nervensystems.
Deep Dive: Was da im Körper genau passiert ist.
- Blutzuckerkreisel Weißmehl + Zucker = Blutzucker hoch, Insulin rein, Blutzucker runter. Ergebnis: Brain Fog, Gereiztheit, Heißhunger.
- Stille Entzündung Gluten (Weizen) und Milchproteine stressen den Darm → Mini-Entzündungen → Haut reagiert, Wundheilung stockt, Energie bricht weg.
- Neurotransmitter befinden sich im Chaos:Dopamin rast kurz oben (Nutella-Kick), dann landet es tief im Keller. Serotonin sinkt und dadurch leiden Stimmung und Schlaf. Acetylcholin wird blockiert, wodurch Sprache & Fokus lahmgelegt werden.
- Resilienz? Futsch ...mein innerer Choleriker hatte seine Bühne aufgrund der Blutzuckerschwankungen = Cortisolspitzen. Das Ergebnis waren weniger Stresspuffer, dafür mehr Drama und jede Menge Mindmonkeys, die ständig Horrorszenarien erstellt und einen Haufen Mindshit produziert haben.
Aggression & Kampfmodus, der unterschätzte Effekt
Weizen macht also nicht nur träge, er kann auch aggressiv machen.
- Neuroinflammation bremst den präfrontalen Cortex, der uns normalerweise souverän handeln lässt.
- Das limbische System (Fight-or-Flight) übernimmt schneller, was zu Gereiztheit, Wutausbrüchen und niedriger Frustrationstoleranz führen kann.
- Studien zeigen: Menschen, die stark weizen- und zuckerlastig essen (Toast, Fertiggerichte, Pasta), reagieren häufiger impulsiv, aggressiv und weniger stressresilient.
Besonders dort, wo aus Budgetgründen oft auf günstige Fertigprodukte, billiges Weißbrot oder Nudeln zurückgegriffen wird, zeigt sich dieser Effekt verstärkt: weniger Nährstoffe, mehr Entzündung, mehr Gereiztheit. Das hat oft nichts mit Charakter zu tun, es ist schlicht Biochemie im Gehirn.
Mein Fazit aus diesem vierwöchigen Ernährungs Experiment:
- „Normale Ernährung“ ist nicht normal. Zumindest nicht für dein Nervensystem. Sie macht dich nicht nur müde und unkreativ. Und sie macht dich reizbarer, aggressiver und anfälliger für Drama.
Seit ich zurück bin bei meinem üblichen Essen - Kartoffeln, Gemüse, pflanzenbasiert, clean, NEMs -merke ich sofort den Unterschied: klarer, wacher, stabiler.
Keine Wunderpille, kein Hokuspokus. Nur das, was dein Gehirn wirklich braucht.
Wenn du das nächste Mal denkst, du hättest ein „Stressproblem“ oder eine „kurze Zündschnur“: schau zuerst auf deinen Teller. Dein Nervensystem isst immer mit.
In diesem Sinne, hab einen feinen Tag, futter einfach den Brain Fog weg und iss dich schlau...Alex Loos
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Sabrina Besic (Donnerstag, 02 Oktober 2025 09:02)
Danke für diesen Selbstversuch. "Dein Nervensystem isst immer mit" ist mein Lieblingssatz. Es ist uns häufig nicht bewusst, unser Nervensystem reagiert auf alles. Ausnahmslos.